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          Step by Step Anleitung Einbau neuer Cinchbuchsen in Revox A76

Man kann natürlich die Frage stellen, ob man in ein über 45 Jahre altes UKW Gerät neue Buchsen einbauen soll.
Aber werfen Sie einen Blick auf den Aufbau des Tuners:
  


Das ist der Blick in dieses Gerät



Das erweckt doch eher den Eindruck, ein sorgfältig konstruiertes Meßgerät zu sein,
als ein "Radioteil" für die Stereoanlage.  Und deshalb erhält dieses Gerät neue Cinchbuchsen.


Der beliebte Vorher - Nachher Vergleich



Vorher
Nachher

Ohne Nieten und Nageln, Feilen und Fräsen:

Die neuen Chinchbuchsen von Pievox für Revox A77 / B77 / A50 / A78 Verstärker und  A76 Tuner passen:

Hier wird geschraubt.

Wer nicht gerade vorhat, 3x 15mm Cu Starkstromkabel für seine Audioverbindungen zu verwenden,
sondern mit den schönen Neutrik-Cinch Steckern auskommt (6,6mm Kabel-D möglich)
für den gibt es hier ein "Gusto-Stückerl" wie der Wiener sagen würde:

In edlem matten Schwarz mit montierten Qualitäts Cinch-Buchsen
1:1 passend und ohne Murks und ohne Spezialwerkzeug (Blindnietzange) zu montieren:

  Hier ist der einfache Ersatz für die Original Revox Cinchbuchsen - ohne Gefummel und schwerem Werkzeug.

Der Abstand der Cinchbuchsen beträgt jetzt 12,7mm, das ist 1,7mm mehr. Ausreichend auch für 13mm dicke Stecker.



Sogar noch etwas Abstand zwischen den 12mm Neutrik Steckern !


Geliefert wird als Satz für Revox A76:
1 Stck  Einbaubuchsen-Trägerplättchen mit hochqualitativen Cinchbuchsen. Keine Billigware.
4 Stck  Senkkopf-Schrauben M2,5  und Muttern 
    Alle Schrauben in Edelstahl.
Sie brauchen:
Schraubendreher  um das Gehäuse der des A76 abzunehmen
Schraubendreher Kreuzschlitz #2 für die Schrauben der Bodenplatte des A76
Schraubendreher Kreuzschlitz #0 für die Schrauben des Buchsenplättchen
Steckschlüssel  5mm für die Kontermuttern der Plättchen
Handbohrmaschine - besser Akkuschrauber - mit 3,2mm Edelstahlbohrer

Der Weg dortin .....

Jetzt gehts los nachdem das Gerät aus dem Gehäuse gezogen ist:
    Die Bodenplatte abschrauben

1. Den Revox A76 vertikal stellen, so daß keine Bohrspäne in das Gerät fallen können.

Mit einem 3,2mm Edelstahlbohrer (idealerweise) etwas murksen, schräg ansetzen, um den Kopf der Niete abzubohren.
Die Hülsen der Niete lassen sich dann einfach nach innen rausziehen.




So eng geht es hier her, ist aber ohne besondere Mühe machbar


Die Buchse ist raus,
evtl. die Grate außen mit einem Senker oder ähnlichem Werkzeug entfernen


Es ist nicht viel Platz hier in der Ecke unter dem UKW Teil, aber mit genügend Geduld
ist es ohne Verrenkungen machbar.

Kabel ablöten und auch die Potis ausbauen , dann kommt man leichter hin.

Das UKW Teil sollte man nicht abschrauben, denn wenn sich die Skalensaite löst, hat man ein paar Stunden zu tun. Also besser Pfoten weg.

 Da die Potis in meinem Tuner auch schwarz oxidiert waren, und ich von einer B77 neuere hatte, habe ich die
neueren Potis eingebaut. Brauche ich zwar nicht, aber damit ist das Gerät im Original Zustand.

Sinnvollerweise lötet man die Litzen von den Potentiometern ab, dann hat man mehr Bewegungsfreiheit.

Damit ist die Grobschlosserei beendet, ab jetzt wird nur noch geschraubt.





Durch die Verwendung der Senkkopfschrauben zentrieren sich die Buchsenplättchen automatisch auf die richtige Position,
evtl. etwas in Position drücken vor dem letzten Anziehen der Schrauben

Die eigentliche Befestigung erfolgt dann mit der Kontermutter rückseitig . Aber .....

Die Schraubenstutzen hinter dem UKW Teil sind nicht zugänglich, also muß hier die Befestigung mit den Schrauben ausreichen.
    Wer noch ein übriges tun will kann einen Tropfen Sicherungslack auf die Gewinde geben.
    Der Tuner wird wohl nicht so oft gesteckt werden, deshalb halte ich die
Befestigung mit den Schrauben für ausreichend.
Das UKW Teil sollte man nicht abschrauben, denn wenn sich die Skalensaite löst, hat man ein paar Stunden zu tun. Also besser Pfoten weg.


Beim Einbauen der neuen Cinchplättchen   ---  > die M2,5mm Schrauben nicht "anknallen", 
 sondern nur mit Gefühl handfest anziehen,  sonst reißt man das Gewinde aus den Plättchen.



Die neue Buchsenplatte ist eingeschraubt


Fertig verkabelt und mit Kontermuttern

Jetzt beginnt etwas Gefummel:
Ein Tip zum Einbau und Anlöten  der Masseleitung (schwarz) und der 220 Ohm Widerstände :
Die  220R Widerstände und die schwarze Leitung (von der Din-Buchse) habe ich in einer Aderendhülse zusammengefasst,
leicht verpresst und Lötzin reinlaufen lassen, dann ist das Anlöten an den Massefahnen der neuen Cinchbuchsen ein Kinderspiel.
Man kann auch ganz auf die Pot verzichten und die Ausgangsslitze an den Eingang der Pot mit anlöten, dann hat man nie mehr ein Problem damit.

Wem die Ausgangsspannung des A76 (bei Stereo 0,9V bei vollem Hub) zu hoch ist, der kann die Pot durch einen Spannungsteiler 2,2k auf 2,7 k ersetzen,
und hat dann 500mV bei vollem UKW Hub am Cinch-Ausgang.
Der 220R Fußpunkt Wid.  wäre dann nicht mehr einzubauen und das Pot dient nur als Lötpunkt.



Und nochmal zur Ehre von Ernst Mathys, dem Konstrukteur, ein Blick auf den Aufbau ... einfach nur wunderbar.




Und fertig.
Dann - der Genuß !

Nachbemerkungen:

Da die Potis in meinem Tuner auch schwarz oxidiert waren, und ich von einer B77 neuere hatte, habe ich die
neueren Potis eingebaut. Brauche ich zwar nicht, aber damit ist das Gerät im Original Zustand.

Der BNC-Antennenanschluß war bei meinem Gerät auch recht oxidiert, deshalb auch gleich erneuert.

Warum ist die Ausgangsspannung bei Stereo geringer?  Im Datenblatt steht doch 1V bei 75kHz Hub?
Der Piloton benötigt 10% des Hubes, d.h. bei maximalem  Audiohub + Pilot darf die +/- 75kHz Grenze nicht überschritten werden.
Deshalb kommt bei Stereo ca. 1dB weniger Audio aus dem A76 .

Warum hat Studer / Mathis diesen Tuner so aufwendig und ANDERS gebaut?
Willi Studer kam ja von der Radioseite und so erkläre ich mir, daß er da etwas BESONDERES in seinem Programm haben wollte.
Und der Revox A76 wurde auch wegen seiner sehr guten Daten von einigen Rundfunkanstalten als Kontroll- und sogar als Ballempfänger benutzt.

Hatte dann - als STUDER A76 bezeichnet - Trafo-XLR Ausgänge.

Quelle  http://a.webvisitenkarte.net/images/document/16802/ErnstMathys.pdf?red=1
Auch interessant:  http://www.studerundrevox.de/revox/revox-serien/a-serie/revox-a76/

Allzeit "guten Ton mit Revox" wünscht Ihnen Pievox !
alias Ernst Schmid