Pievox  Information


Über die verschiedenen Meßwerte  DIN - IEC - ANSI  - JIS -  RMS, Quasi PP
 
Mechanische Antriebe sind systembedingt nicht gleichmäßig, sondern Pendeln um einen Mittelwert.
Diese Abweichungen von der mittleren Geschwindigkeit sind nicht regelmäßig (außer eine Rolle ist unrund) ,
 sondern zufällig wie Rauschen. Vereinzelt treten Spitzen auf. Und die machen die Messerei so schwierig.

Soll man diese Spitzen in die Messung einbeziehen (IEC/CCIR) oder ausmitteln  (NAB = RMS)?

Im Studiobetrieb werden/wurden mehrere Generationen vom Band erzeugt,
und man kann natürlich nicht davon ausgehen, daß sich die Gleichlaufschwankungen kompensieren,
sondern im Gegenteil, im ungünstigten Falle addieren sie sich.
Und diese Tatsache war dann auch auschlaggebend, daß die US Normen die RMS-Werte aufgaben und 1974 die Spitze-Spitze-Messung
 der IEC übernahmen , dazu die Meßfrequenz  3,15kHz  statt 3000Hz .

Was heißt: Bewertet / weighted?
Gleichlaufschwankungen treten - wie Rauschen - in einem breiten Frequenzbereich auf: 0,01Hz - 1000Hz .
Das menschliche Ohr ist jedoch - wie Reihenmessungen ergaben - nur in einem schmalen Frequenzbereich
auf Tonhöhenschwankungen stark empfindlich. Dieser Bereich hat ein Maximum bei 4Hz.

Das ist dann als Bewertungsfilter für Messungen nachgebildet worden.
Wenn in einer Datenangabe steht: 0,05% bewerted / weigthed, dann kann es durchaus Schwankungen von 0,2% geben,
nur im Frequenzbereich des Bewertungsfilters sind es nur 0,05%.

Zur Mittelwertbildung sind noch allerhand Dämpfungen eingeführt worden, die die Spitzenamplituden ausblenden.
Das gibt dann schöne Prospektangaben....  0,0005% WRMS nach JIS

WRMS =  weighted  RMS  zum Thema RMS:   http://en.wikipedia.org/wiki/Audio_power

Zurück zu realistischen Meßwerten:
Gleichlauf-Messungen bei Tonbandgeräten und Plattenspielern:
    http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tech/Mess_TB/Teil2.html

AES Standard  Method for Measurement of Weighted Peak Flutter of Sound Recording  and Reproducing Equipment
http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.195.5688&rep=rep1&type=pdf

Diese Liste von englischen Quellen ist auch Wert, durchgearbeitet zu werden.
http://www.recordist.com/studer/FlutterReferences.pdf

Daten der Speed-Meßbänder und Beschreibung von Meßproblemen
http://mrltapes.com/pub570.pdf






Was ist und wodurch entsteht der "Schlupf"


Schlupf 
entsteht zwischen Capstan und Andruckrolle


supply tension = Abwickelzug      take-up tension  = Aufwickelzug

Idealerweise ist der Aufwickelzug identisch mit dem Rückhaltezug, der den Band-Kopf-Kontakt herstellt.
Dann hätte der Capstan nur den Bandtransport zu erledigen.
Das hat aber den Nachteil, daß die Wickel locker werden.
Deshalb erhöht man den Aufwickelzug etwas .
Es wird  z.B. bei der Studer  B67 MKII  ein Abwickelzug von
50-65 p  und ein Aufwickelzug von 20p über dem Abwickelzug empfohlen.
D.h der Capstan bremst hier den Aufwickelzug ca. 20 p ab.

Der Rückhaltezug wird bei Revox- und Studer-Geräten NICHT durch mechanische Bremsen, sondern durch den Wickelmotor erzeugt, der mit einer geringen Spannung entgegen der Abwickelrichtung  betrieben wird.
 

Schlupf ist der Verlust oder ein Plus an Bandgeschwindigkeit,
entstehend durch den Einfluß von Abwickel-Bremse und des Aufwickel-Zugs.

Gemessen wird die gleiche Aufnahme eines Meßtones (3150Hz) mit der vollen Spule jeweils rechts oder links.
Der Unterschied der Geschwindigkeit resultiert dabei aus eben den unterschiedlichen Kräften  auf die Bandgeschwindigkeit,  je nachdem ob die volle Spule links oder rechts liegt .

Der Schlupf sollte bei Quartzantrieb auf Null reduziert sein.
Dennoch ist ein leichter Unterschied feststellbar, denn auch der Quartzantrieb kann nur die Capstanwelle regeln.
Zwischen der Capstanwelle und der Andruckrolle befindet sich noch das Band mit seiner Elastizität.
Und hier greifen die Kräfte an, und ziehen etwas (0,01%) in Richtung Bandlauf = Schlupf positiv.

Einen positiven Schlupf kann man sich kaum vorstellen, doch gibt es den Fall
wenn der Aufwickelzug an der Capstanwelle und Andruckrolle stärker zieht.




 
über Tonhöhen Schwankungen     sehr informativ --->>
  
http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tech/Mess_TB/Teil2.html